04 Februar 2015

Rezension: Nesbo, Jo - Leopard

Inhalt


Harry Hole hat sich nach Hongkong zurückgezogen und „überlebt“ seine Tage mit Alkohol und Drogen. Währenddessen treibt ein Serienmörder in Oslo sein Unwesen. Allein Hole sei in der Lage, den Fall zu klären, doch dieser sträubt sich vehement dagegen, als er von einer jungen Kommisarin Kaja davon erfährt. Schließlich gelingt es ihr, ihn aus einem privaten Grund zu überreden, doch nach Oslo mit ihr mitzukommen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche….


 

Meine Meinung

 

Anfangs war ich total enttäuscht. Hatte gerade „Todesschrei“ hinter mir, welches mich gleich von Beginn an in seinen Bann gezogen hat. Bei „Leopard“ dauerte es jedoch seine Zeit. Ich wurde mit der Gestalt Harry Hole einfach nicht warm. Seine harte Schale und Coolness, dieses „sich gehen lassen“, indem er sich mit Alkohol und Drogen betäubte, war mir einfach völlig unsymphatisch. Bis ich immer mehr zu verstehen begann. Bald erkannte ich, dass es sich um eine Serie von Büchern handeln musste und Harry Hole durch seine Vergangenheit zu dem gemacht wurde, was er nun ist. Durch diese Erkenntnis konnte ich mich nun ganz auf Harry Hole einlassen und von Seite zu Seite hat es mich mehr und mehr gefesselt. Auch wenn sich Nesbo immer wieder in viele Details verliert, sei es das Privatleben von Hole, seinem Konkurrenten oder den Verdächtigen, so fand ich es auf den letzten hundert Seiten doch atemberaubend, wie Nesbo es durch seine verwickelte und komplexe Schreibweise schafft, den Leser immer wieder an der Nase herumzuführen. Glaubt man, endlich dahinter gekommen zu sein, wer der Mörder ist, öffnen sich wieder andere Hintertüren, hinter denen noch tiefere Geheimnisse zum Vorschein kommen. Doch Nesbo gelang es durchaus, für den Leser alle Geheimnisse in ausführlicher und nachvollziehbarer Weise zu lüften. Da ich unwissend und ungewollt somit direkt in den 8. Band der Bücherreihe Harry Holle reingeschmissen wurde, war ich weiters sehr dankbar, dass Nesbo sowohl über die Identität des Schneemannes als auch über den Rotkehlchenfall nichts verrät. Somit kann ich also in absehbarer Zeit die vorangehenden Bände lesen, die ich mir definitiv nicht entgehen lassen werde.

Fazit

 

Drückt man anfangs über den schrägen Charakter des Harry Hole ein Auge zu und nimmt nicht allzuviel Anstoß daran, dass er zwar seinen Beruf in fast heldenhafter Weise meistert, dafür aber in seinem Privatleben so ganz und gar nichts auf die Reihe zu kriegen scheint, da er immer wieder von Rückfällen heimgesucht wird, erwarten einen gewiss ein paar aufregende und prickelnde Lesestunden.



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